Montag, 25. August 2008

Ingesamt gibt es 35.000 Strassenkilometer in Ghana

...von denen etwa 10.000 km asphaltiert und 6.500 zumindestens planiert sind.
ImSueden entlang der Kueste verbindet das Strassennetz die Staedte Accra und Takoradi sowieso weitere Kuesten- und Hafenorte wie Cape Coast und Elmina. Von Accra aus richtung Norden fuehren 649 asphaltierte Kilometer bis nach Tamale. Diese Strasse verbindet viele der wichtigsten Staedte wie Nsawam, Nkawkaw, Konogo, Techiman und Kintempo.
Fuer 10 Ghana-Cedi (umgerechnet etwa 7 Euro pro Person) bewegen wir uns per klimatisierten Bus in rund 6 Stunden 260 Kilometer von Accra richtung Norden nach Kumasi- wovon 1,5 Stunden dafuer draufgehen, ueberhaupt aus Accra raus zu kommen und etwa 10 Haendlerinnen und Haendler sich ein paar mal durch den Gang des Buses quetschen und sie dann wieder aussteigen zu lassen. Nachdem ausreichend Proviant sozusagen "last minute" erstanden wurden ist, geht es die naechsten 4,5 Stunden ruhig und gelassen in nicht all zu schnellem Tempo aber doch stetig vorran. Unterhalten werden die Fahrgaeste aus dem Radio mit Songs, die so schoen einpraegsame Refrains haben wie "Barak- Barak - Barak Obama" oder Produkten der ghanaischen Filmindustrie mit den Titeln "Kumasi Friends" und "Mr. Trouble". Waehrend die meist kreischenden Protagonisten der Soaps fuer Erheiterung bei den ueberwiegend ghanaischen Fahrgaesten sorgen, sind wir eher erstauntueber die fuer uns so ungewohnt ueppige Vegetation. Der laengsten Teil der Strecke fuehrt uns durch "Regengruenes Waldgebiet". jetzt, gegen Ende der Regenzeit, sind die Kronen der bis zu 50 Meter hohen Baeume dieses Gebietes, wie ihr Name schon sagt, dicht und gruen. In der Trockenzeit werden sie ihre Blaetter abwerfen und nur das dichte Unterholz wird gruen bleiben. Immergruenen Feuchtwald, wie man sich "richtigen tropischen Dschungel" vorstellt, gibt es heute in Ghana nur noch im Suedwesten des Landes an der Grenze zur Elfenbeinkueste. die urspruengliche Flaeche an Regenwald von 85.000 Quadratkilomtern (Ghana Gesamtflaeche: 239.460 qkm) wurde auf ein Viertel dessen reduziert. Zunaechst hatte Grossbritannien nach dem 2. Weltkrieg grosse Flaechen gefaellt und gerodet, um Edelhoelzer zu verkaufen soweis Kakao- und Kaffeplantagen und Ananasfarmen anzulegen. Auch nach der Unabhaenigkeit Ghanas von GB 1957 ging der Holzschlag und der Export von Edelhoelzern weiter. Mittlerweise ist der Export von bestimmten Artenaus Naturschutzgruenden nicht mehr zulaessig und es ist verboten, unverarbeitetes Rohholz ins Ausland zu verkaufen, um die lokale verarbeitende Industrie zu schuetzen. Flora, Fauna und ihre Vielfalt ist, wie vielerorts, auch in Ghana stark gefaehrdet aber die Bestrebungen, sie zu schietzen, wachsen. Noch werden immer wieder Pflanzen und Tierarten neu entdeckt, die sich zu den 1200 bekannten verschiedenen Palmenarten und den zahlreichen Ficus-, Lianen-, Bromellien- und Orchiedenarten reihen.
Fuer uns ist die Landschaft, die wir durch das Busfenster betrachten, zunaechst einfach nur faszinierend in ihrer Schoenheit aus unterschiedlichsten Formen und Farben.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Pathetisch, pathetisch, die Damen und Herren... Aber schön plastisch geschildert, sehr schön zu lesen! Nur weiter die Augen auf, die kleinen Beobachtungen sind die besten. Und die Lösungen für Probleme, die man bis dato nicht als Probleme gesehen hat, die interessantesten. VG, Dagmar