Freitag, 12. September 2008

"New Town, straight! New Town, straight!"

...ruft der Trotro-Boz und mir steigt das Adrenalin bis auf Scheitelhoehe. Das Abenteuer kann beginnen!
Unsere aufmerksamen Leserinnen und Leser werden schon vor Wochen gemerkt haben, dass das Trotrofahren von Anfang an unsere Aufmerksamkeit gefesselt hat. Inzwischen kennen wir die wichtigsten Strecken, finden auch die richtigen Minibusse zu entlegenen Zielen, sind schon mit offener Ruecktuer gefahren (siehe Foto), koennen meist passend zahlen und waren mit Kisten unterwegs, die zur Raeumung des Gebaeudes fuehren wuerden, wenn man damit auf den Hof einer deutschen TÜV-Stelle kaeme. Kurz: Wie jedes neue Hobby ist auch das Trotrofahren alltaeglich geworden (wir sehen jeden Tag vier bis sechs Trotros von Innen) und hat etwas an Spannung verloren.
Doch letzte Woche haben wir etwas neues entdeckt. Im Berufsverkehr hoerte ich zum ersten Mal einen Trotroboz "Medina straight" rufen. Ich wollte Ramona von der Uni in Legon, was kurz vor meidina liegt, abholen und so dachte ich mir "straight- eine Direktverbindung. Sehr gut!" und stieg ein. Was ich daraufhin erlebte war mehr als nur die versprochene schnelle Fahrt. Erlaubt mir etwas Werbung:
  • Wollen Sie die Staus auf den Hauptstrassen waehrend des Berufsverkehrs umfahren? Fahren Sie "straight"!
  • Wollen Sie abenteuerliche Seitenstrassen und Feldwege kennenlernen? Fahren Sie "straight"!
  • Wollen Sie an lebhaften Diskussionen der Fahrgaeste ueber die oiptimale Abkuerzung teilnehmen? Fahren Sie "straight"!
  • Wollen Sie einen totalen Fahranfaenger als Trotrofahrer erleben, der beim Abbiegen auch mal im Gegenverkehr rauskommt? Fahren Sie "straight"!
  • Wollen Sie auch bei innerstaedtischen Fahrten mal einen Abkuerzung durch den Wald ausprobieren- Fahren Sie "straight"!
  • Wollten Sie schon immer mal die "2nd Mango Tree Avenue" kennenlernen? Fahren Sie "straight"! (Hey, geile Idee eigentlich, beliebte Strassennamen mehrfach zu vergeben und einfach durchzunummerieren. Wer wuerde sich in der "4. Ernst-Thaelmann-Strasse" in Chemnitz nicht wohlfuehlen?)

Trotos, die "straight" fahren, sind nie teuer als dioe herkoemmlichen, die den festen und bekannten Routen folgen- aber sie sind schneller und abenteuerlicher. Doch wie bei jeder neuen Extremsportart findes sich auch beim "straight"-Fahren ein Weg, den Kick noch zu steigern: "straight"-Fahren nach Einbruch der Dunkelheit. In einer Stadt, die kaum Strassenbeleuchtung hat, erscheint die Frage, ob man sich noch im Hauptstadtgebiet oder schon in den Waeldern der Volta-Region befindet, nicht abwegig, wenn wieder mal minutenlang kein Haus im Licht der Scheinwerfer (sofern der Fahrer sie denn an hat) erscheint.

Doch wie man nicht mal auf kleinen Fluessen ohne Rettungsweste paddeln sollte und man besser nicht ohne Seil klettern, geht auch die Extremsportart "straight"-Trotofahren nicht ohne Absicherung: Genug Geld fuer eine Taxifahrt fuer den Notfall haben wir immer einstecken.

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